ELSA ist eine einzigartige Quasi-Insitu-Anlage,
die an der TU Wien vom CEST entwickelt wurde, um die vielfältigen Forschungsbereiche im Zusammenhang mit elektrochemischen Technologien abzudecken. Diese Einrichtung widmet sich der Entschlüsselung der Oberflächen- und Grenzflächenprozesse von dünnen Schichten. Es handelt sich um eine einzigartige Anlage, die darauf ausgelegt ist, die elektrochemischen Oberflächen-/Grenzflächenphänomene unter realen Betriebsbedingungen zu verstehen, und die daher vollständig ausgestattet ist, um die Proben zu charakterisieren, ohne sie der Luft auszusetzen (da die Luftexposition die Oberflächeneigenschaften verändern kann).
Zugang zur Einrichtung:
Die Einrichtung steht industriellen und akademischen Forschern sowie Unternehmen zur Verfügung. Sie kann sowohl für kurzfristige Projektmessungen als auch für Langzeitmessungen gebucht werden. Darüber hinaus ist auf Anfrage eine Bestätigung von Messzeiträumen für Projektanträge erhältlich.
Wir sind auch offen für die Zusammenarbeit bei der Erstellung von Anträgen im Rahmen der Anlage und bieten unser Fachwissen in der Oberflächenanalyse zur Unterstützung des Antragsprozesses an.
Für Buchungen von Messplätzen und Anfragen bezüglich des Instrumentenumfangs kontaktieren Sie uns bitte unter[office@cest.at].
Im Folgenden finden Sie einen detaillierten Überblick über den Cluster, um ein Verständnis für die Einrichtung zu vermitteln.
Zu den einzigartigen Merkmalen von ELSA gehören:
Abgedeckte Forschungsbereiche:
Zentrale Verteilerkammer
Eine Verteilerkammer mit sechs Anschlüssen wurde eingerichtet, um verschiedene UHV-Systeme miteinander zu verbinden und den Probentransfer zwischen ihnen zu erleichtern. Derzeit sind SXPS, Ladeschleuse, Lagerkammer, Fest-Flüssig-EC-Station und ein Vakuumkoffer an fünf der Anschlüsse angeschlossen. Der sechste Anschluss wird demnächst mit einer PVD-Kammer verbunden.
Ultrahochvakuum (UHV) Kelvin-Sonde
Die Kelvin-Sonde ist eine hochgradig oberflächenempfindliche Technik zur Messung der Arbeitsfunktion eines Materials, die durch die maximal drei obersten Atomschichten definiert ist. Diese Technik ähnelt der Rasterkraftmikroskopie (AFM), ist aber berührungslos. ELSA ist mit einer UHV-Kelvinsonde (Modell UHV KP020, KP Technology) ausgestattet, um die Austrittsarbeit von dünnen Schichten vor und nach elektrochemischen Messungen zu messen. Da diese Technik sehr oberflächenempfindlich ist, können wir Oberflächenveränderungen (Adsorption, Oberflächenrekonstruktion, Defekte, Ladungsträgereinfang, Korrosion usw.) feststellen, die nach der Einwirkung des Elektrolyten auftreten. Einer der Anschlüsse der Verteilerkammer wird für den Anschluss der Kelvin-Sonde verwendet, die wiederum mit der elektrochemischen Station (EC) verbunden ist.
Elektrochemische Stationen
Untersuchung fester/flüssiger Grenzflächen: Eine elektrochemische Station (EC-Station) wurde über eine Kelvin-Sonde an die Verteilerkammer angeschlossen, um quasi in-situ Messungen an Fest-Flüssig-Grenzflächen durchzuführen. Diese Kammer ist für Elektrolyse-,CO2-Reduktions-, Korrosions- und Recyclinganwendungen bestimmt.
Untersuchung der Festkörper-Elektrolyt-Grenzfläche (SEI): Die zweite EC-Station ist der Spitzenforschung auf dem Gebiet der Batterien gewidmet und direkt mit dem SXPS verbunden.
Hochtemperatur-Studie: Mit dem Heiß-Kalt-Probenhalter am SXPS sind auch In-situ-Messungen bis zu 600 Grad Celsius möglich.
Raster-Röntgen-Photoelektronen-Spektroskopie (SXPS)
Die XPS-Technik ist oberflächenempfindlich und wird zur Bestimmung der Oberflächenzusammensetzung verwendet, die auf die oberste Schicht von wenigen nm beschränkt ist. Sie basiert auf dem externen photoelektrischen Effekt; die Probe wird mit Röntgenstrahlen bestrahlt, was zur Emission von Photoelektronen führt. Die kinetische Energie der ausgestoßenen Photoelektronen gibt Aufschluss über die elementare Zusammensetzung und den elektronischen Zustand der Oberflächenelemente. Deshalb ist diese Technik auch als Elektronenspektroskopie für die chemische Analyse (ESCA) bekannt.
Modell: PHI 5000 Versa Probe III SXPS
Spezifikationen:
Das SXPS mit den oben genannten Spezifikationen liefert folgende Informationen:
Anwendungen:
Probenanforderungen:
Auger-Spektroskopie (AES)
ELSA ist mit AES ausgestattet, einer ergänzenden Technik zur Oberflächenanalyse. Bei der AES-Technik wird die Probe mit einem fokussierten Elektronenstrahl bestrahlt, was zum Auswurf eines Elektronen der inneren Schale führt. Die Leerstelle des ausgestoßenen Elektrons wird durch ein Elektron der äußeren Schale aufgefüllt, wobei sekundäre Röntgenstrahlung emittiert wird. Diese sekundäre Röntgenstrahlung mit einer Energie, die dem Energieunterschied zwischen zwei Orbitalen entspricht, führt zum Auswurf eines weiteren Elektronen der äußeren Schale, das als Auger-Elektron bezeichnet wird. Die kinetische Energie des Augerelektrons ist elementspezifisch und hilft bei der Bewertung der Oberflächenzusammensetzung. Der fokussierte Elektronenstrahl ermöglicht die Analyse von ultramikroskopischen Bereichen (~ 5 nm). Die AES bietet eine bessere räumliche Auflösung als die XPS, da ihr Sondenstrahl relativ 100 Mal kleiner ist.
Modell: Abtastende Auger-Nanosonde (PHI 710)
Spezifikationen:
Anwendungen:
Anforderungen an die Probe:
Vakuum-Koffer
ELSA ist mit einem Vakuumkoffer (≤ 10-10 mbar) ausgestattet, um das System mit anderen CEST-Anlagen (LEIS-Cluster) zu integrieren. So können wir die Probe vom ELSA-Labor zum CEST transferieren, ohne dass die Oberfläche der Luft ausgesetzt wird. Außerdem verfügen wir über ein kleines Vakuumgefäß von PHI electronics, um Proben von SXPS zu AES zu transferieren. Dieses Gefäß erleichtert auch den Probentransfer aus einer Glovebox unter Inertgasatmosphäre.
PHI 5000 Versa Probe III, ELSA Lab, TU Wien
Scanning Auger Nanoprobe (PHI 710), TU Wien